„Erinnerung, die heilt“

Kennst du das? Du schaust alte Fotos durch – und plötzlich bleibt dein Herz stehen. Weil dich ein Bild, ein Moment, ein Gefühl mitten ins Herz trifft. Weil du dich erinnerst, wie es war, als die Welt für einen Moment still stand.

So ging es mir kürzlich, als ich auf diese Bilder stieß: Vor sechs Jahren war ich mit Jina in Indien – in Ranikhet, ganz hoch im Norden, umgeben von Wäldern, Stille und einem alten Ashram. Wir verbrachten dort zwei kostbare Wochen in einer Ayurveda-Klinik, fernab vom Trubel – während in Delhi 44° herrschten, genossen wir auf dem Berg 22° und eine kühle, friedliche Luft.

Es war eine Zeit des Innehaltens. Eine Zeit, in der wir umsorgt wurden, in der unser Alltag langsam entschwand. Jeden Morgen begannen wir mit Yoga und Meditation, führten ein Arti im Ashram durch, trafen uns beim Frühstück, erhielten unsere Anwendungen – Tag für Tag, Rhythmus für Rhythmus. Und dazwischen: heilsames, sattvisches Essen, das wir gegen flinke Affenhände verteidigen mussten.

Diese Kur – eine klassische Panchakarma-Kur – war ein echtes Geschenk. Und zugleich auch der Beginn einer inneren Sehnsucht: Wie wäre es, wenn ich mir so etwas einmal im Jahr gönnen könnte? Eine Auszeit, die nicht nur verwöhnt, sondern tief reinigt und transformiert.

Denn ja, die Reise war lang, sehr lang. Für mich war der Weg nach Indien eine Herausforderung – die Anreise, die Nachtflüge, die Züge. Und dennoch: Es hat sich gelohnt. Und ich spüre bis heute, wie viel sich in mir damals bewegt hat.